Arabische Kalligraphie

"Was steht da eigentlich... ?"

Sie haben irgendwo eine schöne Inschrift gesehen? Oder ein Souvenir mit arabischen Schriftzeichen aus dem Urlaub mitgebracht? Und möchten wissen, was da eigentlich steht?

Schreiben Sie uns doch und schicken Sie uns ein Foto! ich werde versuchen, etwas für Sie herauszufinden:

schrift@al-diwan.de

Die Bedeutung der arabischen Kalligraphie


Neue Moschee, Istanbul
Die Kalligraphie hat in der arabischen Welt eine besondere Bedeutung, die über das, was wir in Europa kennen, hinausgeht. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Der Koran, das heilige Buch des Islam, ist nicht nur ein bloßer, dem Inhalt nach bedeutsamer Text, sondern hat eine Bedeutung für sich selbst. Der Koran soll auswendig gekonnt und/oder kunstvoll vorgetragen werden, wobei der Rezitator festen Regeln folgt. Ebenso sind Ausgaben des Korans nicht einfach Drucksachen, sondern oft sehr kunstvoll gestaltete Werke, wobei die Schrift ebenso bestimmten apezielle Regeln unterliegt.

Wichtiger aber noch ist, daß die islamische Religion ein Bilderverbot umfaßt, das sich in der Geschichte bis heute recht streng erhalten hat. Bildliche Darstellungen von Gottes Wesen oder womöglich von Gott selbst sind tabu. Porträts oder Szenen mit Menschen findet man daher im Allgemeinen in der arabischen Kultur nicht. Auch wenn diese Strenge manchmal überwunden wurde, z.B. bei den osmanischen Sultanen, die begannen, sich porträtieren zu lassen, ist das Bilderverbot auch heute noch aktuell und führt z.B. auch dazu, daß man beim Fotografieren von religiösen Muslimen vorsichtig sein muß.


Chinesische Tasse
Nun hatte aber eben dieses Bilderverbot zur Folge, daß man für dekorative Zwecke, auch und besonders im Bereich der Religion, auf andere Kunstfotmen auswich. So kamen die Künste der Ornamentik und der Kalligraphie im Orient zu ganz besonderer Blüte, während sie bei in der europäischen Kultur eher eine untergeordnete Rolle im Schatten z.B. der Malerei führten und führen. In der arabischen Welt ist dagegen die Kalligraphie nach wie vor eine hoch angesehene Form der Kunst und es gibt eibenso zeitgenössische Kalligraphen, die Ausstellungen zeigen und Bücher veröffentlichen.


Khaled as-Saa'i, 2000
Und auch im Alltag taucht die Kalligraphie immer wieder auf: in einer Moschee nehmen kalligraphische Schmuckinschriften einen zentralen Platz ein, und schön gerahmte religiöse Kalligraphien nehmen in einem Haus einen ähnlich alltäglichen Platz ein wie bei uns ein Kreuz. Heute freilich besteht keine unmittelbare Bindung an die Religion, und moderne Kalligraphen experimentieren wie in der modernen Kunst mit neuen Inhalten und Formen.

Stile und Beispiele

coming soon...

Galerie

Hier ein paar meiner eigenen Werke...

Al Hubb
"die Liebe"

Al Hubb
al-hubb - die Liebe
laysa fi al-hubb mashura - die Liebe kennt keine Logik

Al Hubb
al-hubb - die Liebe
laysa fi al-hubb mashura - die Liebe kennt keine Logik

Al Raqd
al raqd - der Schlaf
fi *alam al-ahlam - in der Welt der Träume

As Salam
"der Friede"

As Salam
"der Friede"

As Salam
"der Friede"

Al Diwan

Arabische Kalligraphie selber lernen?

Warum nicht? Bei mir selbst ging die Begeisterung so weit, daß ich auch selbst kreativ werden wollte. Natürlich ist die Kalligraphie eine hohe Kunst, die man im Grunde durch langjähriges Studium von großen Mesitern lernen muß... Aber um einfach mal selbst etwas zu probieren, braucht man im Grunde nicht viel.

Ausrüstung. Traditionell kalligraphiert man mit einem Qalam, einem angeschnittenen Stückchen Rohr. Die Auswahl und Vorbereitung des Qalam ist etwas sehr wichtiges, fast Zeremonielles für den großen Kalligrafen. Für uns leichter zu bekommen sind Kalligraphiefedern und -stifte. Dabei ist aber etwas Wichtiges zu beachten: der schräge Schnitt an der Spitze gehört für eine arabische Feder (auch wegen der Schreibrichtung) genau andersherum. Man kann sich entweder ans Basteln machen oder, was ich für die beste Lösung halte, breite, nicht abgeschrägte Federn (Bandzugfedern) verwenden, und zwar bis zu 1 cm breit, denn es ist ohnehin besser, großformatig und nicht zu klein zu arbeiten. Dann fehlen nur noch Tinte und Papier. Moderne Kalligraphen arbeiten übrigens auch mit Farbe und breiten Pinseln.

Motive: Am Anfang ist es vielleicht am besten, sich an einer schönen Vorlage zu orientieren, um ein Gefühl für das Schreiben zu bekommen. Wenn man ein wenig Arabisch kann oder zumindest mit der Schrift vertraut ist - eine Aklligraphie sollte ja nicht nur ein Abmalen sein -, sind der Fantasie keine Gtenzen gesetzt: ein einzelnes Wort, ein Name, ein schöner Spruch...

Technik: Kalligraphie ist, wie schon gesagt, eine hohe Kunst und hat ihre festen Regeln. Mit diesen sollte man sich ein wenig befassen, damit das Werk nicht nur ein Gekritzel ist - außerdem erlebt man nur so das fast ein wenig meditative Gefühl beim Schreiben.
Zum Beispiel sollen Striche und Zwischenräume zwischen Strichen die gleiche Breite haben. Der Winkel des Schreibgeräts muß eingehalten werden, damit dicke und dünne Teile der Buchstaben an der richtigen Stelle erscheinen. Die Striche der Buchstaben sollen alle den gleichen Winkel haben, so daß sicfh ein einheitliches Gesamtbild ergibt. Je nach dem Stil, den man gewählt hat, gibt es Variationsmöglichkeiten für manche Buchstaben, um z.B. besondere Schwünge oder Abschlußstriche zu gestalten. Am meisten lernt man, wenn man sich Beispiele des jeweiligen Stils genau anschaut und dann versucht, zuerst nachzuahmen, bekannte Elemente zusammenzusetzen und schließlich freier zu werden.

Auch am Computer kann man übrigens mit der richtigen Schriftensoftware Schönes gestalten.

Fragen? Lust bekommen? Wer möchte, dem stehe ich gerne mit Rat und Tat zur Seite. Einfach Kontakt aufnehmen...